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Wenn dein Haus ohne Makler verkauft werden soll, muss der Immobilienverkauf gut geplant sein. Der richtige Riecher für die Preisfindung und Verhandlungsgeschick sind essentiell. Wie man vorgeht, welche Gefahren lauern, welche Kosten anfallen und wie hoch der Zeitaufwand ist, verrät unser Ratgeber – mit Checkliste.
Der Verkauf einer Immobilie ohne die Vermittlung eines Maklers gewinnt derzeit zunehmend an Attraktivität:
Dafür gibt es 3 Gründe:
Aber: Eine sorgfältige Vorbereitung, einschließlich der Erstellung eines ansprechenden Exposés und der Nutzung von Immobilienportalen wie immowelt, ist jedoch unerlässlich. Obwohl der Hausverkauf ohne Makler viele Vorteile bietet, sollten Verkäufer auch die potenziellen Nachteile berücksichtigen und sich auf Fragen von Kaufinteressenten sowie den Notartermin vorbereiten. Unsere Checkliste mit Tipps für den Wohnungsverkauf kann dabei helfen, den Prozess reibungslos zu gestalten und den bestmöglichen Preis zu erzielen,
Nichts vergessen mit der immowelt Checkliste: Die wichtigsten Schritte beim Hausverkauf.
Der Ablauf eines privaten Hausverkaufs, den normalerweise der Makler übernimmt, sieht in etwa so aus:
Haus verkaufen ohne Makler: Wer diesen Weg gehen will, muss:
Der private Verkauf einer Immobilie bringt den Nachteil mit sich, dass der Privatverkäufer selbstständig eine Reihe von Dokumenten zusammenstellen muss. Diese Dokumente sind jedoch unerlässlich, da sie dazu beitragen, einen angemessenen Verkaufspreis für die Immobilie zu ermitteln. Zusätzlich dienen sie sowohl dem Verkäufer als auch dem Käufer als wichtige Informationsquelle, um Vergleiche mit anderen Immobilien anzustellen.
Einige Dokumente sind für den Verkaufsprozess elementar. Ohne diese Dokumente ist es nicht möglich, einen Verkaufspreis für die Immobilie festzulegen oder sie überhaupt zu verkaufen.
Im Grundbuch sind alle wichtigen Informationen rund um ein Grundstück oder eine Immobilie festgehalten, wie etwa die Eigentumsverhältnisse oder eventuelle Hypotheken.
Der Grundriss ist Bestandteil eines vollständigen Exposés. In ihm werden alle relevanten Daten wie Wandstärken oder die Lage der einzelnen Zimmer exakt dargestellt.
Der amtliche Lageplan besteht aus einem schriftlichen sowie einem zeichnerischen Abschnitt. Ersterer beschreibt das Baugrundstück, Der Zeichnerische besteht unter anderem aus dem Grundriss des Bauvorhabens, der Dachform und der Dachneigung. Ebenso sind Abstandsflächen und die Einfügung des Hauses in die Umgebung dargestellt.
In einer Flurkarte ist die Bebauung des Gebietes sowie die Grundstücksgrenzen ersichtlich. Die Flurstücke und Gebäude werden maßstabsgetreu, oft in den Maßen 1:500, 1:1000 oder 1:2000 angelegt.
Eigentümer, die ihre Immobilie privat verkaufen wollen, benötigen für das Gebäude entweder einen Verbrauchsausweis oder einen Bedarfsausweis. In beiden Varianten sind Angaben wie beispielsweise das Baujahr des Gebäudes, welche Energieträger verwendet werden und der CO2-Verbauch vermerkt.
Aus der Bauakte lassen sich Dokumente wie Baugenehmigung und Baubeschreibung einsehen. Aus ihr wird ersichtlich, ob die Unterlagen sich mit dem tatsächlichen Zustand der Immobilie decken.
Einem Käufer sollten alle Versicherungsurkunden vorgelegt werden. Er kann dann entscheiden, welche davon er übernehmen möchte.
Der Käufer kann sich anhand des Grundsteuerbescheids eine Übersicht verschaffen, wie hoch dieser Teil der Nebenkosten ist.
Ist das Haus teils oder ganz vermietet, müssen dem Käufer folgende Unterlagen überreicht werden.
Wer sein Haus privat ohne Makler verkaufen möchte, will den besten Preis erzielen. Doch was ist der beste Preis für die Immobilie? Angesichts der Zinsen sind die Immobilienpreise mancherorts deutlich gesunken. Angebot, Nachfrage und Leistbarkeit bestimmen auf dem aktuellen Immobilienmarkt den Hauspreis. Die wichtigsten Tipps:
Wie ermittelt sich der Verkaufspreis eines Hauses? Der Hauswert errechnet sich durch eine Vielzahl von Faktoren:
Um die Marktbedingungen angemessen einzuschätzen, ist es ratsam, einen erfahrenen Experten hinzuzuziehen, um das Haus schätzen zu lassen. Beispielsweise einen Baugutachter. Der neutrale Standpunkt ermöglicht eine sachliche Bewertung, frei von emotionalen Einflüssen.
Wie viel kostet eine Hausbewertung? In einigen Fällen kommt ein Gutachter zur Immobilie, macht eine Bestandsaufnahme und gibt ein mündliches Gutachten für das Objekt ab. Die Kosten dafür belaufen sich in der Regel auf einige hundert Euro. Wesentlich teurer, dafür aber umfangreicher, ist ein Verkehrswertgutachten.
Früher waren die Honorare für Sachverständige festgelegt, aber seit 2009 gibt es einen freien Wettbewerb. Im Schnitt kann ein Wertgutachten für ein Haus mit einem Verkehrswert von 400.000 Euro rund 2.000 Euro kosten. Mit unserer Checkliste erkennst du einen qualifzierten Gutachter für die Immobilienwertermittlung.
Ohne Werbung für das zu verkaufende Haus werden auch beim schönsten Exposé keine Interessenten darauf aufmerksam.
Was gehört in eine gute und vollständige Immobilienanzeige?
Die Glaubwürdigkeit eines Inserats ist entscheidend. Ein 120 Jahre altes Haus, das nie saniert wurde, kann daher nicht als "top Zustand" beworben werden. Stattdessen könnte sein Gründerzeitstil ein Verkaufsargument sein. Treffende Formulierungen und ansprechende Fotos runden das Inserat ab.
Zudem sorgt ein großes Verkaufsschild im Vorgarten oder im Fenster zusätzlich für Aufmerksamkeit.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Wert einer Immobilie vor dem Verkauf noch zu steigern:
Investitionen in Renovierungen und Reparaturen können sich auszahlen, um den Zustand der Immobilie zu verbessern. Das können Malerarbeiten, Reparaturen an Dächern, Böden oder Installationen sein.
Ein schöner Eingangsbereich und Garten können eine positivere Wirkung erzielen.
Eine aktuellere Ausstattung der Immobilie, wie die Küche, das Badezimmer, Beleuchtung oder Smart Home können einen zeitgemäßen Eindruck zu vermitteln.
Energieeffiziente Verbesserungen wie Isolierung, neue Fenster oder energiesparende Geräte, um die Betriebskosten zu senken, steigern den Wert der Immobilie.
Professionelles Home Staging, kann potenzielle Käufer von der Immobilie beeindrucken und den Kaufpreis erhöhen
Mängel zu verschweigen oder gar zu beschönigen ist nicht erlaubt. Wer privat verkauft, muss wissen, dass er auch nach dem Verkauf für falsche Angaben nachträglich haftbar gemacht werden kann. Das ist ein Nachteil, wenn man sich gegen einen Makler entscheidet. Deswegen sollten nur Personen ein Haus ohne Immobilienmakler verkaufen, die sich Fachwissen zu anstehenden Reparaturen angeeignet haben und sich auch mit dem Immobilienrecht auskennen. Wo Mängel sind, kann der Gutachter bei der Preisbestimmung dokumentieren.
Der Immobilienmarkt ist für Laien schwer einzuschätzen. Mithilfe eines Gutachters lässt sich ein Marktpreis für einen Immobilie ermitteln. Örtliche Begebenheiten wie Entfernung zur Stadt oder ein fehlender S-Bahn-Anschluss können den Angebotspreis natürlich je nach Lage noch mindern.
Um das Haus aber nicht völlig unter Wert zu verkaufen, sollten sich Privatverkäufer ihrer Emotionen rund um das Haus entledigen und eine Schmerzgrenze festlegen: Was ist der allerletzte Preis, der gezahlt werden muss? Will der Käufer diese Summe partout nicht übertreffen, sollte das Geschäft nicht zustande kommen. Der nächste Interessent kommt sicher schon bald.
Wer erstellt den Vertrag für den privaten Hausverkauf? Den Vertrag schreibt ein Notar. Grundstückskaufverträge müssen in Deutschland notariell beurkundet sein (BGB; § 311b Abs. 1), was den Gang zum Notar unumgänglich macht. Ohne Notar sind keine Auflassungsvormerkung im Grundbuch oder sonstige Grundbucherklärungen wie die Löschung bestehender Wohnungsrechte oder Grundpfandrechte möglich. Der Vertrag wird aufbauend von Vorbesprechungen erstellt, je ein Entwurf des Kaufvertrags, der den Interessen der Beteiligten entspricht, geht in Kopie an Käufer und Verkäufer per Post. Einzelne Passagen können jederzeit geändert werden.
Der Notar achtet darauf, dass Käufer und Verkäufer keine ungesicherten Vorleistungen erbringen. Das soll gewährleisten, dass der Käufer den Kaufpreis erst dann zahlen muss, wenn seitens des Notars gesichert ist, dass das Eigentum auf den Käufer reibungslos übergehen kann, und andererseits der Verkäufer sein Eigentum nicht verliert, ohne zuvor den Kaufpreis zu erhalten.
Das muss im Vertrag stehen:
Der Notar teilt dem Käufer mit, wenn er, beziehungsweise seine Sparkasse oder Bank, den Kaufpreis überweisen kann. Der Verkäufer prüft dann, ob das Geld eingegangen ist und informiert den Notar. Der wird das Eigentum dann auf den Käufer übertragen. Das Geld kann aber auch über ein Notaranderkonto überwiesen werden, so muss sich der Verkäufer nicht mit der Kaufabwicklung befassen, weil sich der Notar darum kümmert.
Ist der Verkauf abgeschlossen, das Geld überwiesen und im Grundbuch der neue Eigentümer eingetragen, kann das Haus übergeben werden.
Wann werden Schlüssel übergeben? Aus Sicherheitsgründen sollten die Schlüssel erst übergeben werden, sobald die volle Summe des Kaufpreises überwiesen worden ist. Sollten beide Parteien dies aus individuellen Gründen anders wünschen, sollte das im Notarvertrag berücksichtigt worden sein. Abzugeben sind ausnahmslos alle Schlüssel der Immobilie.
Nicht immer ist völlig klar, worauf bei der Hausübergabe zu achten ist. Ein Hausübergabeprotokoll hilft, die Übersicht zu behalten. Was dokumentiert werden sollte:
Lad dir hier unser immowelt Hausübergabeprotokoll kostenlos herunter.
Jetzt downloaden
Wer ein Haus privat verkauft, muss für einige Dinge zuvor Geld investieren. Eine Übersicht, was wieviel kostet: Beispielhaus mit Wert 400.000 Euro
Energieausweis/Bedarfsausweis | ab 40 Euro |
Grundbuchauszug | ab 20 Euro |
Wertermittlung | 2000 Euro |
Amtlicher Lageplan | ab 200 Euro |
Grundriss | ab 50 Euro |
Flurkarte DIN A1 | 15 bis 40 Euro |
Ergebnis | 2.150 Euro |
Die Kosten vor dem Verkauf belaufen sich nach grober Schätzung auf mindestens 2.150 Euro, zudem hat der Verkäufer einen erheblichen Zeitaufwand, der nicht in Kosten umgerechnet werden kann.
Vergleich mit Makler: Wer sein Haus privat verkauft, spart die Maklerprovision. Sie wird seit Ende 2020 zwischen Käufer und Verkäufer aufgeteilt.
Für ein Haus im Wert von 400.000 Euro wären das bei 7,14 Prozent Maklerprovision 14.280 Euro je Partei. Ob sich der Aufwand letztlich lohnt, muss jeder Verkäufer selbst entscheiden.
Wenn anstatt eines Hauses eine Wohnung verkauft werden soll, gelten grundsätzlich ähnliche Regeln für den Verkaufsprozess. Es müssen zuvor alle nötigen Dokumente und Informationen beim Wohnungsverkauf für das Objekt eingeholt werden. Es gibt jedoch auch Unterschiede:
Bewertung: Häuser werden basierend auf Größe, Zustand und Grundstück bewertet, während beim Wohnungsverkauf Lage, Zustand und Gemeinschaftseinrichtungen den Wert bestimmen.
Vermarktung: Häuser werden mit Fotos von Grundstück und Innenräumen beworben, während bei Wohnungen Fotos der Wohnung und Informationen über das Gebäude relevant sind.
Besichtigungen: Häuser erfordern umfangreichere Besichtigungen des Grundstücks und der Räume, während Wohnungsbesichtigungen oft auf die Wohnung selbst beschränkt sind.
Dokumentation: Beide benötigen Grundbuchauszüge und Eigentumsnachweise, aber Häuser können zusätzliche Genehmigungen erfordern, während bei Wohnungen Informationen über die Wohnungsgemeinschaft relevant sind.
Preisverhandlungen: Häuser werden oft individuell bewertet, während Wohnungen eher nach Vergleichswerten bewertet werden.
Ein Hausverkauf mit Makler hat allerdings auch viele Vorteile. Der Immobilienprofi kennt sich bestens am Markt aus, ist gut vernetzt und hat möglicherweise auch schon den passenden Interessenten. Bevor der Eigentümer sich dazu entschließt, das Haus ohne Makler zu verkaufen, sollte man sich deshalb genau überlegen, ob man auf diese Vorteile verzichten kann. Möglicherweise fährt man trotz Maklerprovision besser, weil der der Verkauf schneller vonstattengeht und sich ein höherer Preis erzielen lässt.
Kilian Treß25.04.2024MarkusInHamburg am 07.11.2022 14:38
Zu "Mietverträge und Teilungserklärungen - Ist das Haus teils oder ganz vermietet, müssen dem Käufer folgende Unterlagen überreicht werden: ... die Teilungserklärung":
Die Teilungserklärung hat nichts mit Vermietung zu tun. Sie wird benötigt, wenn das Haus nach Wohnungseigentumsgesetz aufgeteilt ist, egal ob vermietet oder nicht.
auf Kommentar antwortenFranz am 27.06.2022 11:52
Meiner Erfahrung nach, man soll auf jedem Fall auf einen Makler verzichten!
Das Geld für Provision lieber in das gekaufte Objekt stecken !
auf Kommentar antwortenChris am 07.11.2022 15:36
Geld sparen ohne Makler ist sicherlich ein guter Gedanke. Wenn ich bedenke, daß ich beim Verkauf meines Hauses für 500.000.- € 3,75% an den Makler bezahlen soll (das sind 18.750.- € von mir, und die gleiche Summe noch einmal vom Käufer, dann lohnt es sich schon 15 bis 20 Stunden für die Beschaffung aller Unterlagen selbst zu investieren. Und die Kosten bei den Ämtern stellt mir der Makler ja auch noch in Rechnung. Macht bei 20 Arbeitsstunden einen Stundenlohn von 937,50 €!! die vom Käufer als auch vom Verkäufer zu zahlen sind, also 1.875.- € pro Arbeitsstunde, die der Makler hier kassiert. Und dabei argumentieren sie so, daß dieser Prozentsatz "gesetzlich festgelegt ist", was natürlich nicht stimmt, und sogar frei verhandelbar ist. Und dann verlangen viele Makler noch, daß dieser Prozentsatz verbindlich für Käufer und Verkäufer im Kaufvertrag fixiert wird.
Mit der Provision wird mein Verkaufserlös gemindert, und der Käufer muß deutlich mehr bezahlen. Ich empfinde es als Hohn, wenn große Maklerbüros vorschlagen, die Grunderwerbsteuer zu senken, damit sich mehr Leute Eigentum leisten können. Man sollte daher auch die Maklercourtage auf max. 1,5% begrenzen, das ist immer noch genügend "Lohn" für ein paar Stunden Arbeit.
Peter am 13.10.2021 09:39
Hey, danke. Der Text hat mir beim Abwägen sehr geholfen, ob ich wirklich einen Makler brauche, um das Haus privat zu verkaufen. Besten dank.
auf Kommentar antwortenDie immowelt Redaktion verfügt über ein breites Immobilienwissen und bietet den Lesern sorgfältig recherchierte Informationen in hilfreichen Ratgebertexten. Der Anspruch der immowelt Experten ist es, komplexe Sachverhalte möglichst einfach wiederzugeben. Sämtliche Inhalte werden regelmäßig überprüft und verlässlich aktualisiert. Die immowelt Redaktion kann und darf keine rechtsgültige Beratung leisten. Für rechtsverbindliche Auskünfte empfehlen wir stets den Rat eines Fachanwalts, Eigentümer- oder Mieterverbands einzuholen.